Wie bitte?

(English below)

Diese Frage wäre die ultimative Schlagzeile der COVID-19-Pandemie. Denk einmal darüber nach, wie oft dir diese Frage gestellt wurde oder wie oft du sie selbst stellen musstest, seit der Mund-Nasen-Schutz ein fixer Teil unseres Alltags geworden ist. Und die Mühe, die wir uns geben, um auf der anderen Seite dieses kleinen Stücks Stoff gehört zu werden, sorgt dafür, dass unsere Stimmen am Ende des Tages oft müde und kratzig klingen. Hier findest du heraus woran das liegt und was du tun kannst, um deine Stimme gesund zu halten!

Was ist das Problem?

Es ist nicht schwierig zu verstehen, warum wir mit einer Maske nicht so gut zu verstehen sind. Die Maske dämpft unsere Stimme, so als würden wir in ein Kissen sprechen, aber natürlich in einem viel geringeren Ausmaß. Darüber hinaus entgehen unseren Gesprächspartnern die visuellen Hinweise auf die Bewegungen unserer Zunge, unserer Lippen und unseres Kiefers. Aber warum belastet das Sprechen mit einer Maske unserer Stimme so sehr? 

Hierfür gibt es drei Gründe. Erstens: Beim lauten Sprechen, spricht fast jeder Mensch automatisch auch ein bisschen höher. Lautes Sprechen über einen längeren Zeitraum ist bereits eine große Herausforderung für die Stimme, ganz zu schweigen von der zusätzlichen Belastung durch eine ständig erhöhte Tonlage. Zweitens, um deutlicher zu sprechen, wird fast jeder automatisch lauter sprechen. Und wie wir gerade besprochen haben, werden viele als Folge davon höher sprechen (oh je...). Drittens belastet es unsere Stimme, dass wir beim Tragen der Maske leichter außer Atem kommen, denn fast jeder wird den Reflex haben, die Stimme zu pressen, wenn er spürt, dass die Atemluft knapp wird. 

Was können wir tun?

Natürlich sollten wir all das, was hier oben geschrieben steht, vermeiden. Das ist aber leichter gesagt als getan, und ich möchte dir einige konkrete Tipps und Übungen geben, die dir helfen werden, deine Stimme effizienter einzusetzen.  

Was macht unsere Sprache verständlich?

Ich möchte dich bitten, dich auf ein kleines Experiment einzulassen. Lies z.B. diesen folgenden Satz:

"Einst stritten sich Nordwind und Sonne, wer von ihnen beiden wohl der Stärkere wäre."

Tausche jetzt alle Vokale gegen ein "a" aus, wie in dem Wort "Vater" ("Anst strattan sach Nardwand ..."), und frage jemanden, ob er verstehen kann, was du sagst. Mach nun das Gleiche, aber dieses Mal ersetzt du alle Konsonanten durch ein "m" ("Eim mimmem mim Mommim um Momme ..."). Zugegeben, beide Versionen sind recht schwierig zu verstehen, aber hoffentlich hat dieses Experiment bewiesen, dass die zweite Version doch deutlich schwieriger zu verstehen ist als die erste. Konsonanten scheinen für die Verständlichkeit wichtiger zu sein als Vokale. Obwohl unsere erste Reaktion darauf, dass wir nicht verstanden werden, oft darin besteht, lauter zu sprechen – und damit den Vokalen mehr Energie zu geben –, wäre es vorteilhafter, unsere Artikulation zu verbessern. Spuck die p's, t's und f's aus, und mach dich dabei keine Sorgen wegen der Spucke, du trägst ja schließlich eine Maske... 

Lauter sprechen auf gesunde Art und Weise

Wenn wir doch ein wenig lauter sprechen müssen, dann sollten wir wenigstens versuchen, die Stimme in ihrer Komfortzone zu halten, was die Tonhöhe betrifft. Mache dazu die folgende Übung, bei der du die Lautstärke deiner Stimme allmählich erhöhst und verringerst, während du die Tonhöhe und die Stimmqualität so stabil wie möglich haltest. 

Bist du nicht sicher, ob du es richtig machst? Oft ist es schwierig, unsere Stimme zu beurteilen, während wir sprechen. Nimm dich selbst auf, während du übst, und hör dir nachher die Aufnahmen an, um ein Feedback zu erhalten. Ein Aufnahmegerät ist einer der besten Stimmtrainer, die es gibt!

Außer Atem

Wie bereits erwähnt, neigen wir dazu, unsere Stimme zu pressen, wenn wir außer Atem sind. Für dieses Problem gibt es zwei mögliche Lösungen. Eine schnelle und einfache Lösung ist, dass du einfach mehr Zeit für deine Atmung nimmst. Lege beim Sprechen einige Pausen ein, um bewusst und tief zu atmen. So haltest du nicht nur deine Stimme entspannt, sondern gibst auch deinem Gesprächspartner etwas mehr Zeit zum Zuhören, was wiederum dazu führt, dass er dich besser versteht (doppelter Gewinn!). Die zweite Lösung erfordert ein wenig mehr Training. Ich gebe dir hier eine einfache Übung mit, die aber recht anspruchsvoll sein kann. Halte einen Vokal deiner Wahl so lange wie möglich und versuche dabei, die Stimmqualität so stabil wie möglich zu halten, ohne zu pressen, anzuspannen, zu kratzen oder zu krächzen. Das wird zunehmend schwieriger, wenn dir der Atem ausgeht, daher ist es wichtig genau das zu üben! 

Dein Stimmverhalten zu ändern kann eine ziemliche Herausforderung sein, aber gib nicht auf! Gönne dir etwas Zeit, und du wirst schon bald in der Lage sein, die Gesprächsbarriere der Maske zu durchbrechen und auf der anderen Seite wieder gehört zu werden.

Hier geht es weiter.

Excuse me?”

We could consider this question as the ultimate catchphrase of the COVID-19 pandemic. Just think about how much more often you have been asked this question or had to ask it yourself, since the mouth mask became a fixed part of our everyday life. And the efforts we make to be heard on the other side of this little piece of cloth often leave our voices tired and scratchy at the end of the day. Let’s find out what the reasons are and what we can do to keep our voices healthy and happy!

What’s the problem?

The reason why we aren’t as intelligible with a mask is quite obvious. The mask muffles our voice, pretty much in the same way as if you would be talking into a pillow, but of course to a much lesser extent. And on top of that, our conversational partners lose the visual cues from the movement of our tongue, lips, and jaw. But why does talking with a mask hurt our voices so much? 

There are three main reasons for this. Firstly, in order to speak louder almost everyone will automatically raise the pitch of their voice to some extent. Speaking louder over a longer period of time is already quite a challenge for the voice, let alone the added strain from a continuously raised pitch. Next, in order to speak more clearly almost everyone will automatically speak louder. And as we have just discussed, as a consequence of that, many will additionally raise the pitch of their voice (oh dear…). Thirdly, the fact that we are more easily out of breath while wearing the mask tires the voice, because almost everyone will have the reflex of squeezing the voice, when they feel the breath supply is getting low. 

What can we do?

Obviously, we should avoid all of the above, but as this is much easier said than done, let me give you some concrete tips and exercises to help you find a more efficient way to use your voice. 

What makes our speech intelligible?

Please indulge me and join me in a little experiment. Take the following sentence:

“The rainbow is a division of white light into many beautiful colors.“

Now switch out all the vowels for an “a” like in the word “father” (“Tha ranbaw as a …”) and ask somebody if they could understand what you were saying. Now do the same thing, but this time switching all the consonants for an “m”(“Me maimom im a …”). Admittedly, both versions will be quite challenging, but as this experiment will hopefully clearly show, is that the second version is even harder to understand than the first. Consonants seem to be more important for intelligibility than vowels. Although our first response to not being understood is often to be louder, and thus give more energy to the vowels, it would be more beneficial to step up our articulation. Spit out those p’s, t’s and f’s, and don’t worry about the spit, you are wearing a mask after all… 

Speaking louder in a healthy way

When we do have to turn up the volume just a notch, let’s try to keep the voice in its comfort zone at least what pitch is concerned. For this try the next exercise, in which you gradually increase and decrease the loudness of your voice, keeping the pitch and voice quality as stable as possible. 

Not sure if you are doing it right? Often it is hard to judge our voices while we are speaking. Record yourself while you are practicing and listen back for some feedback. A recording device is one of the best voice teachers available!

Out of breath

As mentioned above, when we get out of breath, we tend to tense our voices. There are two possible solutions for this problem. Firstly, a quick and easy solution is that you can simply take more time for your breathing. Make some pauses in your talking to take conscious, deep breaths. Slowing down a bit will not only help you to keep your voice more relaxed, it will also give your conversational partner a bit more processing time, which will in turn make them understand you better (double win!). The second solution requires a bit more practice. The exercise is simple but can be quite challenging. Hold a vowel of your choice for as long as you can and try to keep the quality of the tone as stable as possible, avoiding pressing, tensing, scratching, and croaking. This will become increasingly challenging as your breath supply runs out, but it’s a great way to train your voice not to tense up when you’re out of breath!

Making changes to your vocal behaviour can be quite a challenge, but don’t give up! Give yourself some time, and you’ll be able to break through the conversational barrier of the mask and be heard once again on the other side.

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Wenn die Stimme stumm bleibt

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